Der Nebel

Italienischer Titel: La Nebbia
von: Nidia Robba, Verlag: La Mongolfiera libri (Triest), 2012

* Das Buch ist nur in italienischer Sprache erhältlich *

Vorwort zu dem Roman, von Ninni Radicini

Cover des Romans Der Nebel Wenn es überhaupt möglich wäre die Bedeutung der Liebe für eine Nation, ein Volk oder eine Zivilisation mit Vernunft zu erklären, der Roman folgt diesen Weg in gegliederter Art und Weise, die Erzählung und das Thema sind untrennbar miteinander verbunden wie das Zusammenspiel von realen und mythologischen Szenen. Friaul - Julisch Venetien ist der Bereich, in der die Konvergenz an das kulturelle Erbe des Weströmischen Reiches, die Ankunft der Langobarden, danach der Ladiner, dank der Tugend der Umwandlung vom Heidentum zum Christentum, nach einer lange historischen Periode dazu führte, dass sich ein Volk von Zentral-Nordeuropäern bildete, welches im heutigen Italien eine wichtige administrative Rolle inne hat.

Nidia Robba erweitert die Bedeutung des historischen Augenblicks, charakterisiert ihn im Sinne einer kulturellen Annäherung, insbesondere hervorgehoben durch die Langobarden, die ihren Ursprung in Schweden haben, einem Volk mit einer eigenen, starken Kultur basierend auf der nordischen Mythologie (Ältere oder Lieder-Edda). Also, Friaul - Julisch Venetien, im besonderen Cividale, wird zum Symbol einer neuen Zivilisation, die heute als mitteleuropäische bekannt ist. Ein Verweis, den die triestiner Autorin bereits durch zwei Gedichte, gewidmet König Alboin in dem Buch Dedicato a... betont hatte.

In die gleiche Richtung, kann die Zivilisation des alten Noricum, dessen Fläche sich von Bayern nach Österreich, über den nord-östlichen Teil der Alpen erstreckte, dem ältesten, historischen und geographischen Teil des Reiches der Habsburger in Österreich und der Arbeitsgemeinschaft Alpe-Adria der Europäischen Makro-Region, gegründet in Venedig im Jahr 1978, mit dem italienischen Friaul - Julisch Venetien, Veneto und Lombardei in Betracht gezogen werden.

Um die Idee der anthropologischen Kontinuität zu betonen, wählt die Autorin in La Nebbia konzentriert den Mythos der Seelenwanderung, geformt in der hellenischen Welt unter Platon (der Mythos des Wagens und dell'auriga) und ebenso des Sizilianers Empedokles (Das Sühnelied). La Nebbia handelnd zwischen Pustertal und Friaul, gibt die Gelegenheit wie auch in anderen Romanen der Schriftstellerin und Dichterin aus Triest typische Orte zu makieren- Berge der Dolomiten (Croda dei Toni) Toblacher See (Lago di Dobbiaco) - und bekräftigt die Bedeutung von Natur und Umwelt als wesentliche Voraussetzung für Zivilisation. Gerade der Toblacher See inspirierte die Malerin Helga Lumbar Robba zu dem Gemälde das auf dem Einband des Romans wiedergegeben wurde.

Der Autorin Erzählkunst ist es zu wissen, wie man die Lücke schließt zwischen dem mythologischen Kontext (suggestive) und den realen Leben der Protagonistin (österreichisch und friaulischer Herkunft) und mittels der zyklischen Natur der Zeit, darüber hinaus einem „Ariadnefaden“ von ersonnen Hinweisen, der fast unterschwellig den Leser dazu führt, auf den wichtigsten Passagen des Romans geleitet zu sein. Zum Beispiel die Wahl des Namens des Ehemanns der Protagonistin, Desiderio - König der Langobarden und König von Italien (756-774) - und mit Gutrune (Gudrun), wie in Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner.

La Nebbia setzt die Erzählungen von Nidia Robba, durch das Hinzufügen eines weiteren bedeutenden Romans, zusammen mit der Erstellung von Castel Rovino und Lo Schiaffo in einer Serie fort, die als ihren gemeinsamen Nenner Österreich hat. Die Besonderheit von La Nebbia ist es dem Friaul - Julisch Venetien gewidmet zu sein, eine Hommage an seine Geschichte und seine Menschen.



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