Die Ohrfeige

Italienischer Titel: Lo schiaffo
von: Nidia Robba, Verlag: La Mongolfiera libri (Triest), 2011

* Das Buch ist nur in italienischer Sprache erhältlich *

«Die Stadt der drei Horizonte»
Vorwort zu dem Roman, von Ninni Radicini

Buchbezug Die Ohrfeige von Nidia Robba Triest eine Stadt, eine aristokratische Stadt, wo drei alte Zivilisationen zusammenkommen in einem Lichtstrahl der in Europa als Privileg der Einzigartigkeit gilt. Die Stadt wohl geträumt von Dante Alighieri, Richard Wagner, Teodorico, Giustiniano, Italien, Österreich und Griechenland. Lo schiaffo (die Ohrfeige) erzählt während des Ersten Weltkriegs und den darauf folgenden zehn Jahren die Entwicklung einer strukturierten Beziehung zwischen Ugo einem Italiener aus Triest im Exil in Österreich wegen seiner Nationalzugehörigkeit, Hilde einer Österreicherin aus Graz und Ezio einem Italiener aus Turin, von dem ersten Treffen zwischen Ugo und Hilde im Theater in Graz während der Aufführung von Webers Freischütz, der Reise nach Triest wo Hilde eine Wohnung durch die griechische Gemeinde findet. Die drei Hauptfiguren bewegen sich in einem kulturellen, geographischen und historischen Kontext welchen die Autorin in der Lage zu malen ist. Wesentliche Informationen ergänzen die narrative Struktur, machen das lesen zu einer Übung, zum eintauchen in das sentimentale Leben der Protagonisten.

Gemeinsam erleben wir historische Anmerkungen (Post-Risorgimento) und Beziehungen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts zwischen den Ländern Italien, Preußen und Österreich. Lo schiaffo ist eine Reflektion über den Vergleich und Unterschied zwischen dem Gefühl der Liebe und dem Wert der Freundschaft, ein Wechselspiel der Kräfte. Nidia Robbas Schwerpunkte sind die Schaffung von Charakteren und Persönlichkeiten die im Einklang mit ihrer Rolle sind, läst dabei aber offen unterschiedliche Möglichkeiten einer Weiterentwicklung in einigen Passagen des Romans. Als Besonderheit im Stil der triestiner Autorin ist das Vorhandensein von Nebenprotagonisten deren Rollen ebenso wichtig sind als die der Hauptpersonen, da ihre Anwesenheit die Handlung wesentlich beeinflusst.

Wie schon in I carati dell'amore beendet Nidia Robba den Roman mit einem Gedicht (Amore e amicizia). Die lyrischen Abschnitte sind bereits charakteristisch für ihr Schreiben, beispielsweise wie in der Beschreibung "die Wasser der Mur die weiterfliesen in die Drau sich verbinden mit den Fluten der Donau um schlussendlich im schwarzen Meer zu münden in einem ewigen göttlichen Kreislauf". Für den Leser ist es auch eine virtuelle Erkundung der Stadt Triest. Die Autorin geleitet die Darsteller durch Strassen und Plätze (Viale dell'Acquedotto, Piazza Goldoni, Piazza Unita), Orte des kulturellen Lebens (Teatro Rossetti, Teatro Verdi, Castello Miramare, Cafe Tommaseo, Biblioteca Civica) und den Golf von Triest, Metapher für Hilde der Vergangenheit und Gegenwart von Österreich.

Triest war seit Jahrhunderten Bestandteil der Habsburger Monarchie, von der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts verstärkt in Verbindung mit der hellenistischen Welt dank deren unternehmerischen Dynamik viele kulturelle Initiativen gesetzt wurden. Nidia Robba prämiert von der Stadt Triest im Mai 2010 für die Leistung als Schriftstellerin und Poetin die sie mit dem Roman La cetra d'oro erreicht hat, wo bereits die Konvergenz zwischen der hellenistischen Welt und des deutschen Romantizismus markiert wurde.

Ebenso zeichnet die Autorin in Castel Rovino eine Reise zwischen Traum und Wirklichkeit, wo ein Teil des Einbandes von Helga Lumbar Robba entworfen und realisiert wurde und sich der andere Teil des Einbandes auf ein Bild von Arnold Böcklin bezieht der in Deutschland studierte, in Italien lebte und dessen Themen und Werke eng mit der griechischen Mythologie verbunden waren. Wandernd in Erzählkunst, Geschichte und Idealität schenkt uns der Roman Malerei, Poesie, Musik wie ebenso die Begegnung der Nationen Italien, Griechenland und Österreich.



Vergrößerung des Buchdeckels

Home page